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Das Ghasel (Plural die Ghasele) ist eine aus dem südasiatischen Raum (insbesondere Persien) stammende literarische Gattung, die seit dem 19.Jahrhundert hin und wieder auch in der deutschsprachigen Lyrik anzutreffen ist.
Das Ghasel besteht aus einer beliebigen Anzahl zweizeiliger Strophen, deren zweiter Vers immer den in der ersten Strophe verwendeten Reim wieder aufnimmt. Man spricht daher auch vom rührenden oder wiederkehrenden Reim.
Ghasel-Reimschema:
a a – b a – c a – d a – e a – f a – g a – …
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Ich will Ghasele dieser Website geben.
Vielleicht verleihn sie orientalisch' Leben.
Indem wir reimen, schöne Worte wählen
und uns beflügelt in die Lüfte heben,
dem Wolkenkuckucksheim entgegenfliegen
und auf 'ner Wolke weich gen Himmel schweben,
vergessen wir den Alltag, diesen grauen,
und fühlen neues Hoffen, leises Beben,
wolln unsre Welt nur noch von oben schauen
und mühsam nicht an Kleinigkeiten kleben.
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In den letzten Wochen habe ich mal wieder experimentiert, literarisch wohlgemerkt, mit Formen und Gattungen der Lyrik. Ich stieß dabei auf das Ghasel, das mir bei früheren Begegnungen aber nicht sonderlich gefallen hatte. Diesmal jedoch funkte es bei mir. Ich war fasziniert und vergaß für Stunden Raum und Zeit. Das Ghasel ließ mich nicht mehr los.
Zwölf Ghasele in drei Tagen sind die Frucht meines Auslotens der Möglichkeiten, inhaltlich und auf die Form bezogen. Das Ghasel erwies sich dabei als außerordentlich wandlungsfähig, wie die Beispiele auf meiner Autorseite zeigen:
Ghasele von Renate Golpon
Noch mehr Ghasele
Omnipoesie
Pantun: www.pantun.de und Gartenidylle
Limerick-Queen
Chronik zum Zeitgeschehen 2006-2008 in Gedichten
Freie Lyrik ohne Reim und ohne Metrum
Experimentelle Poesie, insbesondere konkrete und visuelle Poesie
Bild-Baby-Gedichte von Renate Golpon
Impressum
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