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Gedanken I: Federleicht

Gedanken fliegen federleicht,
so leicht wie hier der Vogel.
Mag sein, dass einer dich erreicht,
den ich in Verse mogel,

so leicht wie hier der Vogel,
der hoch sich in die Lüfte schwingt,
den ich in Verse mogel.
Ein Vogel, der im Freien singt,

der hoch sich in die Lüfte schwingt
und Zäune überwindet.
Ein Vogel, der im Freien singt
und dort dann Nahrung findet

und Zäune überwindet.
Mag sein, dass einer dich erreicht
und dort dann Nahrung findet.
Gedanken fliegen federleicht!

Gedanken II: Vogelfrei

Gedanken fliegen vogelfrei,
sobald sie laut gesungen,
wobei auch einer deiner sei,
seit Jahren nicht geschwungen.

Sobald sie laut gesungen,
maßt jemand sich den Taktstock an,
seit Jahren nicht geschwungen.
Ein ganzer Chor hängt dann sich dran.

Maßt jemand sich den Taktstock an,
für dich nicht das Genehme,
ein ganzer Chor hängt dann sich dran.
Das ist wohl das Bequeme,

für dich nicht das Genehme.
Wobei auch einer deiner sei –
das ist wohl das Bequeme.
Gedanken fliegen vogelfrei …

Renate Golpon