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Pantune von Peter Pistill
Pfingstphantasie
Traumzeit
Schönes Haar
Das Antlitz
Pantun – Plural Pantuns oder Pantune – ist eine Lyrikform,
die aus Südostasien stammt, aber
auch
in Europa adaptiert worden ist (Chamisso, Hugo, Baudelaire u.a.).
Üblich sind 4 Strophen zu je 4 Versen (Zeilen).
Die Verse, i.d.R. vierhebig, bestehen aus sieben bis dreizehn Silben.
Jede Zeile im Gedicht wiederholt sich, ist also zweimal zu finden.
Man muss daher auch für jede Zeile zweimal einen passenden Kontext finden, damit sich ein einleuchtender Bezug zum Sinngehalt der umgebenden Zeilen ergibt.
Darüber hinaus zu beachten ist:
Jede Strophe hat vier Zeilen.
Zeile 2 und 4 werden zu Zeile 1 und 3 der nächsten Strophe.
Zeile 3 und 1 der ersten Strophe tauchen erst wieder in der vierten Strophe als zweite und vierte (letzte) Zeile auf.
Reimschema abab (Kreuzreim).
Metrum beliebig, meist Jamben, aber immer durchgängig, also kein Metrumwechsel.
Im Beispiel sind es vierhebige Anapäste.
Das übliche Versmuster ist demnach:
1 – 2 – 3 – 4
2 – 5 – 4 – 6
5 – 7 – 6 – 8
7 – 3 – 8 – 1
Das Pantun durchschaubar gemacht
Jedes Jahr klingelt leise im Garten der Mai. 1
Jedes Jahr sind die lieblichen Maiglöckchen da. 2
Einen Teppich aus Grün bringt der Mai uns herbei. 3
Und wir wissen im Mai: Ja, der Sommer ist nah! 4
Jedes Jahr sind die lieblichen Maiglöckchen da. 2
Sie bewegen ganz sanft ihre reinweißen Glöckchen. 5
Und wir wissen im Mai: Ja, der Sommer ist nah! 4
Ich werf spielerisch da in die Glöckchen mein Röckchen. 6
Sie bewegen ganz sanft ihre reinweißen Glöckchen. 5
Und ich murmel dabei: „Sie sind schön, aber giftig!‟ 7
Ich werf spielerisch da in die Glöckchen mein Röckchen. 6
Dann ergreife spontan meinen Block und den Stift ich. 8
Und ich murmel dabei: „Sie sind schön, aber giftig!‟ 7
Einen Teppich aus Grün bringt der Mai uns herbei. 3
Dann ergreife spontan meinen Block und den Stift ich. 8
Jedes Jahr klingelt leise im Garten der Mai. 1
Das Pantun wirkt vor allem durch die Verswiederholungen im vorgegebenen Rhythmus. Wer nach Belieben Zeilen wiederholt,
der schreibt kein Pantun,
sondern ein Irgendwie-Gedicht,
das keiner lyrischen Form zugeordnet werden kann.
© Renate Golpon, 1.5.2008
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Renate Golpon Maiklingelei
Jedes Jahr klingelt leise im Garten der Mai.
Jedes Jahr sind die lieblichen Maiglöckchen da.
Einen Teppich aus Grün bringt der Mai uns herbei.
Und wir wissen im Mai: Ja, der Sommer ist nah!
Jedes Jahr sind die lieblichen Maiglöckchen da.
Sie bewegen ganz sanft ihre reinweißen Glöckchen.
Und wir wissen im Mai: Ja, der Sommer ist nah!
Ich werf spielerisch da in die Glöckchen mein Röckchen.
Sie bewegen ganz sanft ihre reinweißen Glöckchen.
Und ich murmel dabei: „Sie sind schön, aber giftig!"
Ich werf spielerisch da in die Glöckchen mein Röckchen.
Dann ergreife spontan meinen Block und den Stift ich.
Und ich murmel dabei: „Sie sind schön, aber giftig!"
Einen Teppich aus Grün bringt der Mai uns herbei.
Dann ergreife spontan meinen Block und den Stift ich.
Jedes Jahr klingelt leise im Garten der Mai.