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Pantun – Plural Pantuns oder Pantune – ist eine Lyrikform,
die aus Südostasien stammt, aber
auch
in Europa adaptiert worden ist (Chamisso, Hugo, Baudelaire u.a.).
Üblich sind 4 Strophen zu je 4 Versen (Zeilen).
Die Verse, i.d.R. vierhebig, bestehen aus sieben bis dreizehn Silben.
Jede Zeile im Gedicht wiederholt sich, ist also zweimal zu finden.
Man muss daher auch für jede Zeile zweimal einen passenden Kontext finden, damit sich ein einleuchtender Bezug zum Sinngehalt der umgebenden Zeilen ergibt.
Darüber hinaus zu beachten ist:
Jede Strophe hat vier Zeilen.
Zeile 2 und 4 werden zu Zeile 1 und 3 der nächsten Strophe.
Zeile 3 und 1 der ersten Strophe tauchen erst wieder in der vierten Strophe als zweite und vierte (letzte) Zeile auf.
Reimschema abab (Kreuzreim).
Metrum beliebig, meist Jamben, aber immer durchgängig, also kein Metrumwechsel.
Im Beispiel sind es vierhebige Trochäen.
Das übliche Versmuster ist demnach:
1 – 2 – 3 – 4
2 – 5 – 4 – 6
5 – 7 – 6 – 8
7 – 3 – 8 – 1
Das Pantun durchschaubar gemacht
Musenküsse find ich fein! 1
Ich mag gern mit Musen schmusen. 2
Musensöhne sollten 's sein! 3
Ich drück fest sie an den Busen. 4
Ich mag gern mit Musen schmusen, 2
wandle oft auf Musenpfaden. 5
Ich drück fest sie an den Busen, 4
geh mit Musen auch mal baden – … 6
wandle oft auf Musenpfaden, 5
Musen haben leichte Füße, 7
geh mit Musen auch mal baden, 6
die ich inniglich begrüße. 8
Musen haben leichte Füße – 7
Musensöhne sollten 's sein, 3
die ich inniglich begrüße. 8
Musenküsse find ich fein! 1
Das Pantun wirkt vor allem durch die Verswiederholungen im vorgegebenen Rhythmus. Wer nach Belieben Zeilen wiederholt,
der schreibt kein Pantun,
sondern ein Irgendwie-Gedicht,
das keiner lyrischen Form zugeordnet werden kann.
© Renate Golpon, 2.5.2008
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Renate Golpon
Musenküsse