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Pantune von Renate Golpon
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Muttertag 11.5.2008
Gefräßige Schnecken
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So viele Töne
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Zeit: ein rares Gut
Frösche und gute Menschen
Sphären schneiden
Umverteilung
und noch viel mehr Pantune
Pantune von Peter Pistill
Pfingstphantasie
Traumzeit
Schönes Haar
Das Antlitz
Pantun – Plural Pantuns oder Pantune – ist eine Lyrikform,
die aus Südostasien stammt, aber
auch
in Europa adaptiert worden ist (Chamisso, Hugo, Baudelaire u.a.).
Üblich sind 4 Strophen zu je 4 Versen (Zeilen).
Die Verse, i.d.R. vierhebig, bestehen aus sieben bis dreizehn Silben.
Jede Zeile im Gedicht wiederholt sich, ist also zweimal zu finden.
Man muss daher auch für jede Zeile zweimal einen passenden Kontext finden, damit sich ein einleuchtender Bezug zum Sinngehalt der umgebenden Zeilen ergibt.
Darüber hinaus zu beachten ist:
Jede Strophe hat vier Zeilen.
Zeile 2 und 4 werden zu Zeile 1 und 3 der nächsten Strophe.
Zeile 3 und 1 der ersten Strophe tauchen erst wieder in der vierten Strophe als zweite und vierte (letzte) Zeile auf.
Reimschema abab (Kreuzreim).
Metrum beliebig, meist Jamben, aber immer durchgängig, also kein Metrumwechsel.
Im Beispiel sind es vierhebige Trochäen.
Das übliche Versmuster ist demnach:
1 – 2 – 3 – 4
2 – 5 – 4 – 6
5 – 7 – 6 – 8
7 – 3 – 8 – 1
Das Pantun durchschaubar gemacht
Das Pantun wirkt vor allem durch die Verswiederholungen im vorgegebenen Rhythmus. Wer nach Belieben Zeilen wiederholt,
der schreibt kein Pantun,
sondern ein Irgendwie-Gedicht,
das keiner lyrischen Form zugeordnet werden kann.
© Renate Golpon, 1.5.2008
Cliparts JupiterImages
1. Mai – Tag der Arbeit
Umverteilungsanteil sichern –
Arbeit an den Nagel hängen!
Welch ein Glück! Es gibt die Linken,
und zwar nicht im Osten nur!
Lafontaine und Gysi winken:
„Kommt und wählt uns, seid nicht stur!
Und zwar nicht im Osten nur!
Auch den Westen wolln wir zieren.
Kommt und wählt uns, seid nicht stur!
Umverteilung generieren!
Auch den Westen wolln wir zieren.
Arbeit lässt man künftig ruhn.
Umverteilung generieren!
Das ist heute opportun.
Arbeit lässt man künftig ruhn.–
Lafontaine und Gysi winken.
Das ist heute opportun.
Welch ein Glück! Es gibt die Linken!