Pantune von Renate Golpon
Gartenidylle
Juli 2008
Aprilwetter Endlich Ruhe
Pflicht und Kür
Schweinehund Rote Welle
Keine Bach-Fuge
Sterne
Maiklingelei
Chef-Rabauke
Umverteilung
Musenkuss
Gedanken
Sonntagsüberraschung
Nur für einen Augenblick
Muttertag 11.5.2008
Gefräßige Schnecken
Immunität aufgehoben
Doppelt gebrannt
So viele Töne …
Irgendwie ähnlich
Zeit: ein rares Gut
Frösche und gute Menschen
Sphären schneiden
Abwechslung Mens sana
und noch viel mehr Pantune
Pantune von Peter Pistill
Pfingstphantasie
Traumzeit
Schönes Haar
Das Antlitz
Abwechslung von Renate Golpon
Heut is' nix mit Limericks!
Lieber schreib ich ein Pantun.
Und ich esse Chips und Sticks.
Andre Arbeit lass ich ruhn.
Lieber schreib ich ein Pantun.
Darauf bin ich ganz versessen.
Andre Arbeit lass ich ruhn.
Limericks sind heut vergessen.
Darauf bin ich ganz versessen.
Noch tut nicht der Schädel weh.
Limericks sind heut vergessen.
Neue Verse folgen jäh.
Noch tut nicht der Schädel weh.
Und ich esse Chips und Sticks.
Neue Verse folgen jäh.
Heut is' nix mit Limericks!
Mens sana in corpore sano?
von Renate Golpon
„Einmal täglich soll man schwitzen!"
sagte meine Oma schon.
Ich las Bücher, voll von Witzen.
„Diese las schon Nachbars Sohn!"
sagte meine Oma schon.
„Lass sie bloß, die alten Schwarten!
Diese las schon Nachbars Sohn.
Komm, geh lieber in den Garten!
Lass sie bloß, die alten Schwarten!
Hilf mir doch beim Blumenbeet.
Komm, geh lieber in den Garten!
Gartenarbeit jedem steht!
Hilf mir doch beim Blumenbeet!"
Ich las Bücher, voll von Witzen.
„Gartenarbeit jedem steht!
Einmal täglich soll man schwitzen!"
Pantun – Plural Pantuns oder Pantune – ist eine Lyrikform,
die aus Südostasien stammt, aber
auch
in Europa adaptiert worden ist (Chamisso, Hugo, Baudelaire u.a.).
Üblich sind 4 Strophen zu je 4 Versen (Zeilen).
Die Verse, i.d.R. vierhebig, bestehen aus sieben bis dreizehn Silben.
Jede Zeile im Gedicht wiederholt sich, ist also zweimal zu finden.
Man muss daher auch für jede Zeile zweimal einen passenden Kontext finden, damit sich ein einleuchtender Bezug zum Sinngehalt der umgebenden Zeilen ergibt.
Darüber hinaus zu beachten ist:
Jede Strophe hat vier Zeilen.
Zeile 2 und 4 werden zu Zeile 1 und 3 der nächsten Strophe.
Zeile 3 und 1 der ersten Strophe tauchen erst wieder in der vierten Strophe als zweite und vierte (letzte) Zeile auf.
Reimschema abab (Kreuzreim).
Metrum beliebig, meist Jamben, aber immer durchgängig, also kein Metrumwechsel.
In nebenstehenden Beispielen sind es vierhebige Trochäen.
Das übliche Versmuster ist demnach:
1 – 2 – 3 – 4
2 – 5 – 4 – 6
5 – 7 – 6 – 8
7 – 3 – 8 – 1
Das Pantun durchschaubar gemacht
„Einmal täglich soll man schwitzen!" (1)
sagte meine Oma schon. (2)
Ich las Bücher, voll von Witzen. (3)
„Diese las schon Nachbars Sohn!" (4)
sagte meine Oma schon. (2)
„Lass sie doch, die alten Schwarten! (5)
Diese las schon Nachbars Sohn. (4)
Komm, geh lieber in den Garten! (6)
Lass sie doch, die alten Schwarten! (5)
Hilf mir doch beim Blumenbeet. (7)
Komm, geh lieber in den Garten! (6)
Gartenarbeit jedem steht! (8)
Hilf mir doch beim Blumenbeet!" (7)
Ich las Bücher, voll von Witzen. (3)
„Gartenarbeit jedem steht! (8)
Einmal täglich soll man schwitzen!" (1)
Das Pantun wirkt vor allem durch die Verswiederholungen im vorgegebenen Rhythmus. Wer nach Belieben Zeilen wiederholt,
der schreibt kein Pantun, sondern ein Irgendwie-Gedicht,
das keiner lyrischen Form zugeordnet werden kann.
© Renate Golpon, 18.4.2008
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